… um (potenziellen) Kunden zu zeigen, dass Prävention im juristischen Bereich eine gute Idee ist.

Die Fälle basieren auf Erfahrung.

LEGAL-CHECK-UP / VERTRAGS-BUDDY

Ausgangslage: Wer erstmals zum Arzt geht, wird „durchgecheckt“, nach Vorerkrankungen gefragt, muss angeben, welche Medikamente er nimmt. Auch im medizinischen Bereich gibt es Notfälle, wird „112“ gewählt. Aber es gibt auch Vorsorge, Routineuntersuchungen. Im anwaltlichen Bereich gibt es das selten. Zum Anwalt rennen die meisten Leute erst, wenn ein Problem entstanden ist, das Kind „in den Brunnen“ gefallen ist. These 1: Viele dieser Probleme würden sich vermeiden lassen, wenn frühzeitig bestimmte Entscheidungen sorgfältig überdacht werden. These 2: Bei den meisten Menschen lässt sich Beratungsbedarf ermitteln und können weitere wertvolle Hinweise gegeben werden, wenn sie ihre rechtliche Situation einmal grundsätzlich untersuchen lassen.
Beispiel 1: Karlie unterschreibt einen Mietvertrag mit zweijähriger Mindestlaufzeit. Danach geht sie zum Anwalt, um zu fragen, wie sie den Vertrag widerrufen kann. Der Anwalt muss in diesem Fall sagen: Das geht gar nicht, Sie wären besser vor der Unterschrift gekommen.
Beispiel 2: Gigi hatte vor zwei Jahren einen deutlich verspäteten Flug von Barcelona nach Berlin. Sie hatte die Angelegenheit fast vergessen und denkt auch, dass es jetzt zu spät ist. Dabei verjähren solche Forderungen in frühestens drei Jahren. Gigi braucht jemanden, der ihr einen Tipp gibt, wie sie noch zu ihrem Geld kommt.
Beispiel 3: Heidi hat vom Jobcenter immer wieder Erinnerungen erhalten, ihre Nebenverdienste anzugeben. Der Nebenverdienst war nur 100 Euro im Monat. Sie hat sich aber nicht darum gekümmert. Jetzt erhält sie einen Rückforderungsbescheid über mehr als 4.000 Euro, weil ihr Nebenverdienst geschätzt wurde. Jetzt geht sie mit dem Bescheid zum Anwalt, es wäre aber deutlich einfacher gewesen, wenn sie sich schon bei den Erinnerungen gekümmert hätte und sich hätte beraten lassen.
Beispiel 4: Claudia und Fritz sind getrennt lebende Eheleute und streiten vor dem Familiengericht um den Umgang mit ihren Kindern. Die Situation ist so emotional, dass es ihnen nachhaltig schwerfällt, sich an einfachste Abmachungen zu halten. Sie hätten sich besser nie kennengelernt. Oder zumindest vor der Eheschließung beraten lassen.
Beispiel 5: Naomi hat in ihrer Wohnung Probleme mit Mietmängeln. Feuchtigkeit in den Wänden; dazu wurde ihr der vereinbarte Kellerraum nicht zur Verfügung gestellt. Das Amtsgericht hat die Klagen des Vermieters abgewiesen und auch die Mietkürzungen als berechtigt angesehen. Trotzdem kann Naomi in dieser Situation nicht gewinnen, denn auch wenn sie im Recht ist, wird ihr ein unangenehmer Vermieter immer das Leben schwer machen. Sie hätte besser den Vertragsschluss prüfen lassen und keinen Mietvertrag geschlossen.
Beispiel 6: Glen wehrt sich mit guten Gründen gegen eine Kündigung durch seinen Arbeitgeber. Da er schon ein neues Angebot von einem anderen Arbeitgeber auf dem Tisch hat, schlägt das Arbeitsgericht eine Einigung mit einer niedrigen Abfindung i.H.v. einer halben Bruttomonatsmiete vor. Glen übersieht, dass er einen sicheren Arbeitsplatz gegen einen unsicheren tauschen würde, weil das Kündigungsschutzgesetz erst nach einem halben Jahr anwendbar ist. Er bräuchte einen Experten, der ihn darauf hinweist.
Beispiel 7: Stella hat mehrere Handyverträge gleichzeitig abgeschlossen. Sie hat sich von tollen Handys als Prämien locken lassen und zahlt jetzt 200 Euro im Monat. Gleichzeitig verliert sie die Übersicht über ihre ganzen Verträge, weil sie vergessen hat, Abos zu kündigen. Sie braucht einen VERTRAGS-BUDDY, der diese Angelegenheiten mit ihr sortiert und ihr hilft, künftig weniger Verträge abzuschließen.
Beispiel 8: Cara erwirbt eine Eigentumswohnung. Sie kündigt dem Mieter, der darin wohnt. Sie hat übersehen, dass sie auch einen Kündigungsgrund braucht, den sie in diesem Fall nicht hat. Sie hätte sich besser vor Erwerb beraten lassen.
Beispiel 9: Mark, Matthias und Jan gründen eine GbR, die rechtliche Dienstleistungen anbietet. Im Rahmen der Formalitäten setzen sie eine schriftliche Vereinbarung auf. Jan ist als Jurist die sachkundige Person mit Weisungsbefugnis. Er übersieht, dass diese Befugnis in der Praxis wenig bringt, wenn die anderen sich nicht für die genauen Regelungen interessieren. Für die anderen war der schriftliche Vertrag nur eine Formalität für andere Stellen. Jan hätte besser den Vertragsschluss sorgfältig geprüft, sich dazu beraten lassen.
Beispiel 10: Gisele öffnet als Einzelunternehmerin einen Online-Shop. Sie braucht dafür AGB, Widerrufsbelehrung und Regelungen zum Datenschutz. Sie benutzt dafür Gratis-Generatoren im Internet und nimmt Muster-AGB von anderen Seiten. Da das oberflächlich gut aussieht, glaubt sie, abgesichert zu sein. Sie übersieht, dass ihre Situation und ihre Bedürfnisse nicht eins-zu-eins mit anderen Händlern vergleichbar und dass solche pauschalen, schnellen Lösungen gefährlich sind. Sie hätte sich besser dazu beraten lassen.